07. Iran: Verhaftungswelle - Lage der Christen im Iran spitzt sich zu
Pastor Shafiee und seine Frau sind vor etwa 15 Jahren vom Islam zum Christentum übergetreten und bereits mehrfach von den Behörden schikaniert worden. Nun sind sie am 28. Februar von Geheimdienstmitarbeitern festgenommen worden. Pastor Shafiee leitete eine örtliche Hausgemeinde. Bei der Durchsuchung beschlagnahmten die Beamten Bücher, Mobiltelefone, CDs, mehrere Bibeln aber auch anderes persönliches Eigentum des Ehepaares, wie gerahmte Wandbilder. Die Ehefrau des Pastors wurde bei der Verhaftung von den Beamten misshandelt und verprügelt. Nach dem im Iran geltenden Recht gilt, dass Männer, die vom Islam abfallen, hingerichtet werden. Frauen droht zwar dafür nicht die Todesstrafe, sie können aber zu lebenslanger Haft verurteilt und täglich zu den fünf islamischen Gebetszeiten ausgepeitscht werden.
08. Marokko: Christen geraten unter staatlichen Druck
Es wächst die Sorge, dass die Regierung stärker gegen die christliche Minderheit vorgehen will. Im März sind bereits 70 ausländische Christen ausgewiesen worden, die als Entwicklungshelfer tätig waren. Die Regierung habe der US-Botschaft in Rabat eine Liste mit 40 Personen übergeben, die das Land verlassen sollen. Der Grund ist die Sorge, dass Christen Muslime zum Übertritt zum Christentum bewegen
wollen. Das ist in Marokko verboten, wo aber nach der Verfassung Religionsfreiheit besteht. In dem nordafrikanischen Land ist der Islam Staatsreligion.
09. Nigeria: Angriffe gegen Christen nehmen kein Ende
Bei dem Massaker am 8.März wurden etwa 500 Menschen grausam ermordet. Nach Berichten von Zeugen riefen die Angreifer „Allahu akbar“ und mordeten mit Knüppeln, Macheten und Gewehren. Die Angriffe fanden in drei Dörfern in der Nähe der Provinzhauptstadt Jos statt. Zuvor wurden am 21. Februar im Bundestaat Jigawa sieben Kirchen niedergebrannt. Am 17. März wurden zwei weitere christliche Dörfer angegriffen. Dabei wurden 13 Personen getötet, darunter auch eine Schwangere und Kinder. Da der Stil der Angriffe dem dschihadistischer Extremisten entspricht, haben nun auch Christen in den Nachbardörfern große Angst.
10. Nordkorea: "Sie wissen, dass wir für sie beten"
Nur unter hohen Risiken ist der Kontakt zu einheimischen Gläubigen und Hausgemeinden möglich. Besorgniserregende, aber auch hoffnungsvolle Nachrichten erhielt das Hilfswerk für verfolgte Christen Open Doors. Trotz der prekären wirtschaftlichen Lage, Inflation, Lebensmittelknappheit und Hunger sind die Christen im Untergrund ermutigt. Doch dringend ist Gebet und Hilfe für das geschundene Volk und die heftig verfolgte Untergrundgemeinde in Nordkorea nötig. Nach der Währungsreform hat sich die Lage verschlechtert. Im Januar habe Machthaber Kim Jong Il angeordnet, jeden aufgegriffenen Flüchtling unverzüglich hinzurichten.
11. Pakistan: Mann lebendig verbrannt - seine Ehefrau vergewaltigt
Mutmaßlich islamische Extremisten haben in Pakistan am 19. März einen 38-jährigen Familienvater und Christen bei lebendigem Leib angezündet. Arshed Masih hatte sich geweigert, seinen Glauben zu widerrufen und zum Islam zu konvertieren. Zudem vergewaltigte ein Polizist seine Ehefrau Martha Masih. Die Kinder mussten die Tat mit ansehen. Gegenüber der Polizeistation zündeten die Extremisten den Christen an – Berichten zufolge vor den Augen von drei muslimischen Geistlichen und drei Polizisten. Arshed Masih erlag am 22. März im Krankenhaus seinen Verletzungen. Er hinterlässt seine Frau und die Kinder Mary (12), Nasir (10) und Neha (7).
12. Russland: Lutherische Extremisten?
Wegen eines anonymen Anrufs, dass sich extremistische Literatur in der Kirche befände, fand am 28. Februar in der evangelisch lutherischen St. Georgskirche in Kaluga während des Sonntagsgottesdiensts eine Polizeirazzia statt. Pastor Martyschenko meint, dass sich eine allgemeine „Feindseligkeit“ gegen die evangelische Gemeinschaft auf lokaler Ebene verschärft habe. Die evangelische Kirche von Kaluga ist nicht das einzige Opfer von Behördenwillkür wegen „extremistischer Literatur“.
13. Stephanus-Preis für verfolgte Christen im Iran und in Vietnam
Die "Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen" hat im Rahmen der Jahresversammlung der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) in Bonn den diesjährigen Stephanus-Preis zwei Christinnen verliehen. Ausgezeichnet wurden die Iranerinnen Maryam Rostampour und Marzieh Amirizadeh, die wegen ihrer Konversion aus dem Islam und ihres Einsatzes für den christlichen Glauben im Gefängnis Evin eingesperrt waren. Sie blieben trotz Angebots der Freilassung bei Glaubensverzicht und trotz drohender Todessstrafe standhaft bei ihrem christlichen Bekenntnis. Auch die junge vietnamesische Rechtsanwältin Le Thi Cong Nhan und ihr Kollege Nguyen Van Dai. Die Beiden haben sich aus ihrer christlichen Überzeugung heraus in Vietnam für Menschenrechte und Religionsfreiheit eingesetzt. Le Thi Cong Nhan war am 6. März 2007 verhaftet worden, weil sie Menschenrechtskurse für Studenten gab.
14. Türkei: Brief der türkischen evangelischen Allianz
Die Evangelische Allianz der Türkei hat einen Brief an alle Christen aufgesetzt. Darin heißt es (auszugsweise): „Als Christen in der Türkei lieben wir unser Land sehr. Bitte beten Sie dafür, dass die Hand des Herrn über uns sei und dass viele Menschen an den Herrn glauben und sich zu Ihm wenden. Wir haben die weltweite Gemeinde Jesu dazu eingeladen am Sonntag, dem 18. April 2010, für die Türkei und die Kirche zu beten. Wir laden auch Sie dazu ein, zusammen mit Millionen von Glaubensgeschwistern auf der ganzen Welt in ihrer Gemeinde für uns zu beten. Der 18. April war im Jahr 2007 der Tag, an dem drei unserer Brüder um ihres Glaubens willen barbarisch ermordet wurden, der Tag, an dem die Kirche der Türkei ihre ersten Märtyrer hingab. Wir beten darum, dass Gott Sie mit geistlicher Weisheit und geistlichem Verständnis erfülle und, liebe Geschwister, wir flehen Sie an: Beten Sie für uns! Der Gott des Friedens sei mit Ihnen allen. Amen.“
15. Usbekistan: 10 Jahre Haft für Baptisten – Berufung
Jede religiöse Betätigung ohne staatliche Registrierung ist ein strafrechtliches Delikt, ebenso wie das Mitteilen von Glaubensüberzeugungen, Veröffentlichung religiöser Literatur ohne staatliche Genehmigung und religiöse Versammlungen in Privatwohnungen. Razzien und hohe Geldstrafen für die Teilnahme an solchen Versammlungen sind gängige Praxis. So wurde der Baptist Tohar Haydarov (27) wegen „illegalem Verkauf von Drogen oder psychotropischen Substanzen in großen Mengen“ zu zehn Jahren Haft verurteilt. Mitglieder seiner Gemeinde weisen darauf hin, dass die Verurteilung auf einer falschen Anklage beruht, und Haydarov in Wirklichkeit für seine religiöse Betätigung bestraft werden sollte. Haydarov ist Mitglied des Rats der Baptistengemeinden. Haydarov hat Berufung gegen das Urteil eingelegt und bleibt in Haft.
AKREF Arbeitskreis für Religionsfreiheit -
Menschenrechte - verfolgte Christen der Deutschen
Evangelischen Allianz